Mit dem Kanzlerkandidaten am Küchentisch

Eine wirklich gelungene Veranstaltung auf dem Neusser Marktplatz mit Olaf Scholz. Die Neusser SPD hat ihr erprobtes Format aus dem Kommunalwahlkampf frisch für den Kanzlerkandidaten Olaf Scholz und ihren Bundestagskandidaten Daniel Rinkert aufgelegt. Die Bürgerinnen und Bürger hatten die einmalige Gelegenheit direkt und ungezwungen dem SPD-Kanzlerkandidaten ihre Fragen zu stellen.

Die SPD Meerbusch ist der Einladung nach Neuss zu dieser Veranstaltung gerne gefolgt, war doch zu erwarten, dass der Kanzlerkandidat in lockerer Runde kein Blatt vor den Mund nehmen würde. Wir wurden nicht enttäuscht. Auf die Frage eines Bürgers nach den übermäßigen Finanztransfers in andere Länder gab es die ganz klare Antwort von Olaf: „Das ist Quark!“.

Am ach so geliebten Koalitionspartner ließ er kein gutes Haar. Ist es doch die CDU, die immer wieder Zusagen aufweicht oder verhindert. Wenn es nach der SPD ginge, wäre der Mindestlohn schon längst bei 12 Euro.

Er kritisiert den NRW-Ministerpräsidenten für seine Verzögerung des Ausbaus der erneuerbaren Energien, die inkonsequente Umsetzung des Strukturwandels und mangelnde Ideen für die Zukunft. Daniel Rinkert verwies in diesem Zusammenhang auf die Abstandsregelung für Windkraftanlagen. Moderne Anlagen haben die alten Kritikpunkte schon lange hinter sich gelassen.

Olaf Scholz hat sich vorgenommen, sowohl den Klimawandel zu bekämpfen als auch die Wirtschaft mitzunehmen. Er verwies darauf, dass die Industrie schon längst bereit ist die Wege mitzugehen, wenn man es schafft, ihren Energiehunger mit alternativen Energien zu befriedigen. Er will vermehrt den Wandel hin zu zukunftsträchtigen Technologien und damit neuen Wirtschaftszweigen fördern. In Punkto Wasserstoff hinkt er ein wenig hinterher, aber auch das wird er packen.

Beim Thema Corona ist er ganz einer Meinung mit einem Studenten, dass es nicht noch mehr Studierende geben darf, die ihre Uni nie von innen gesehen haben. Er will umgehend dafür sorgen, dass es wieder möglich ist, an Schulen und Universitäten in Präsenz zu lernen, da der persönliche Kontakt für ihn große Bedeutung hat, nicht nur beim Lernen sondern auch für die persönliche Entwicklung.

Bei den Renten, kann er auf ein Erfolgsmodell verweisen, denn die Renten haben sich im Gegensatz zu vielen Expertenmeinungen aus den 90ern, viel besser entwickelt.

Als persönlichen Erfolg kann er die weitreichenden Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie Auswirkungen nennen. Dank ihm, ist es gelungen die wirtschaftsstärkste Nation Europas sowohl am Arbeitsmarkt als auch in der Wirtschaftsleistung einigermaßen stabil zu halten.

Sein größter Meilenstein ist die globale Mindeststeuer; bewirkt sie doch, dass multinationale Konzerne dort Steuern zahlen müssen, wo sie ihre Gewinne machen.

Die Bürgerinnen und Bürger haben ihre Chance genutzt und ihre Fragen gestellt.So vielfältig wie die BürgerInnen waren auch die Themen.

Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass Olaf mitbekommen hat, dass die SPD Meerbusch vor Ort war, da wir Meerbuscher beim Thema Wohnen vom Moderator wieder unser Fett abbekommen haben, als dieser uns in diesem Zusammenhang begrüßte und sagte „Meerbusch sei die Stadt der Millionäre!“. Uns dann aber auch zusammen mit Daniel Rinkert freundlich zuwinkte, als wir lauthals protestierten.

Die anwesenden Mitgliederinnen und Mitglieder der SPD Meerbusch fanden den Abend durchweg gut gelungen und informativ. Alle haben einen positiven Eindruck von Olaf Scholz bekommen und werden ihn jetzt mit aller Kraft im Wahlkampf unterstützen.