Preisgünstiger Wohnraum bleibt knapp

„Preisgünstiger Wohnraum bleibt knapp“ titelt die Rheinische Poste heute im Meerbuscher Lokalteil. Das ist aus Sicht der SPD in Meerbusch keine neue Erkenntnis. Seit vielen Jahren ist uns bekannt, dass wir dringend neuen preiswerten Wohnraum schaffen müssen. Spätestens seit Juni 2013 wissen alle Entscheidungsträger*innen in Politik und Verwaltung wie die Situation beim sozialen Wohnraum aussieht. Die damalige 1.Beigeordnete und Sozialdezernentin Angelika Mielke-Westerlage präsentierte die Zahlen. Während 1995 noch rund 4300 Wohneinheiten im Rahmen des sozialen Wohnraums zur Verfügung standen prognostizierte sie, dass es 2025 lediglich 354 sein werden.

Besonders in Büderich war ein gravierender Rückgang zu erwarten, da vertraglich geregelt war, dass die soziale Bindung der Wohnungen in der Böhlersiedlung (heute Rheineck) sukzessive auslaufen werde.

Wir als Sozialdemokraten*innen wurden immer wieder beschimpft, dass in Meerbusch keiner sozialen Wohnungsbau wolle, sondern Einfamilienhäuser die gewünschte Wohnform sei. Der Fraktionschef der CDU, Werner Damblon, sprach sogar abfällig von der tibetanischen Gebetsmühle, die wir als SPD immer wieder bemühten. Unsere vielen Anträgen wurden daher auch abgelehnt mit der Begründung, man wolle nicht am Bedarf vorbei planen.

Vor allem dem Vortrag von Dr. Krupinski im Juni 2013 war es zu verdanken, dass ein Umdenken bei der CDU stattfand. Er verdeutlichte, dass preiswerter Wohnraum für untere und mittlere Einkommen zu einer Reduzierung der Kosten der Unterkunft führen und gleichermaßen die sozialen Sicherungssysteme entlasten werden können durch selbstbestimmtes Wohnen im Alter.

Zwischenzeitlich haben wir mit allen Fraktionen ein Handlungskonzept Wohnen für Meerbusch verabschiedet, welches fünf Handlungsfelder umfasst:

1. Schaffung und Sicherung bezahlbaren Wohnraums

2. Wohnen im Alter und inklusive Bauen

3. Wohnungsangebote für junge Haushalte

4. Förderung gemeinschaftlicher Wohnformen

5. Aktivierung von Wohnbaureserven.

Auch gibt es einen Beschluss zur aktiven Baulandpolitik, der besagt, dass Investoren ab einer Grundstücksgröße von 2000qm 30% des Baulands an die Stadt abtreten müssen. Denn auf diesen Flächen sollen dann die fünf Handlungsfelder realisiert werden. Meerbusch wächst und viele junge Familien ziehen zu uns. Die Preise fürs Wohnen steigen weiterhin und es ist dringend nötig, dass wir uns im kommunalen Engagement für bezahlbaren Wohnraum weiter verstärken müssen. Das Ausspielen der gleichermaßen hohen Bedarfe an Flächen für Kitas und Schulen gegen den sozialen Wohnungsbau muss aufhören. Hier gilt es mit einem kräftigen „sowohl als auch“ beides zu ermöglichen!