Hierzu erklärt Thomas Kutschaty, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag NRW:
„Solange wir mit der Verimpfung der Bürgerinnen und Bürger nicht schneller vorankommen, brauchen wir wirksame Mittel, um die weitere Verbreitung des Virus in den Griff zu bekommen. Ein Lockdown kann dafür jedoch keine dauerhafte Lösung sein. Wir brauchen deshalb endlich langfristige Perspektiven, um angesichts aktueller und möglicher zukünftiger Herausforderungen durch pandemische Lagen wieder gesellschaftliche Normalität zu erlangen.
Ich bin Herrn Prof. Dr. Welfens, Herrn Prof. Dr. Markowetz und Herrn PD Dr. Brinks für ihren heute präsentierten Vorschlag sehr dankbar. Dieser sieht u.a. eine umfangreiche Teststrategie mit perspektivisch bis zu 8,5 Millionen Tests pro Tag vor. Bisher werden in Deutschland jedoch lediglich 1,6 Millionen Menschen pro Woche getestet. Im Vergleich zu anderen Ländern wie beispielsweise Dänemark befinden wir uns hierzulande in einer Testwüste. Mit den nun verfügbaren Selbsttests ist die Möglichkeit da, an diesem Zustand endlich etwas zu ändern. Und nicht nur das: In Kombination mit digitalen Freitest-Zertifikaten für negative Getestete besteht die Chance auf virusfreie Handlungsräume, mit denen sich flächendeckende Lockdowns auf Dauer vermeiden und pandemische Lagen unter Kontrolle halten lassen.
Als SPD-Fraktion weisen wir schon seit Monaten darauf hin, dass ,testen – testen – testen‘ ein zentraler Baustein im Kampf gegen das Virus sein muss. Jetzt liegt es an der Landesregierung, diesen wissenschaftlichen Vorstoß aufzugreifen und umzusetzen. Jeder Monat Lockdown kostet die Bundesrepublik rund 34 Milliarden Euro. Eine umfangreiche Teststrategie, wie sie heute vorgeschlagen wurde, kostet über 70 Prozent weniger – sie bringt auch mehr als ein anhaltender Lockdown mit ungewisser Länge. Die Bürgerinnen und Bürger brauchen eine Perspektive. Mit diesem Ansatz kann eine solche Perspektive geboten werden.“