„Europaweite Lohngerechtigkeit, jetzt!“

Auch in diesem Jahr ist der 18. März das Datum des deutschen Equal Pay Day. Das Datum steht symbolisch für den Tag, bis zu dem Frauen in Deutschland unbezahlt arbeiten. Hierzu erklären Nicole Niederdellmann-Siemes, Vorsitzende der SPD-Fraktion Meerbusch und sie StV. Vorsitzende Heidmarie Niegeloh:
„In Deutschland arbeiten Frauen in diesem Jahr 77 Tage ohne Lohn und Gehalt! 77 Tage stehen für 21 Prozent, die Frauen im Schnitt immer noch weniger Lohn erhalten als Männer. Die Hauptursachen hierfür sind seit Jahren bekannt: unterschiedliche Entlohnung bei gleicher Arbeit und viele Frauen arbeiten in schlecht bezahlten Jobs ohne große Aufstiegschancen. Seit nunmehr zwölf Jahren wird mit dem Equalizer Pay Day auf diese Ungerechtigkeit aufmerksam gemacht.
Deutschland gehört bei der Entgeltgleichheit zu den Schlusslichtern in Europa. Europaweit verdienen Frauen im Durchschnitt 16 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.
Die Folgen einer solchen ungerechten Entlohnung münden in vermehrter Altersarmut bei Frauen. Denn kleine Einkommen bedeuten eine kleine Rente.Armut ist weiblich und sie begegnet uns in den Kommunen.
Damit muss jetzt endlich Schluss sein. Auf Landesebene fordert die SPD- Fraktion die Landesregierung mit ihrem Antrag „Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“ (Drucksache 17/5373) daher im nächsten Plenum dazu auf, eine Bundesratsinitiative zu starten, um die Lohn- und Rentenlücke von Frauen durch Vereinbarung verbindlicher Ziele auf EU-Ebene und durch ein EU-weites Lohngerechtigkeitsgesetz zu schließen. Das Prinzip des gleichen Lohns für die gleiche und gleichwertige Arbeit muss auch zwischen den Geschlechtern gelten und europaweit durchgesetzt werden.
Die NRW-Landesregierung hat derzeit den Vorsitz der Europa-Ministerkonferenz inne. Sie ist gut beraten, sich auch in diesem Rahmen für mehr Lohngerechtigkeit in Europa einzusetzen.
Auf kommunaler Ebene werden wir uns weiterhin dafür einsetzen, dass ausreichend bezahlbarer Wohnraum, insbesondere in kleinen Wohnungen, entstehen.“
Denn so lange, bis Lohn- und Rentenlücken gefüllt sind, brauchen Frauen auch ein bezahlbares Dach über dem Kopf.